Jan und Susan in London.

Monday, November 13, 2006

Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt!

In Sachen Pünktlichkeit sind wir Deutschen ja sowieso Weltmeister. Dass wir hier in England nicht gerade Menschen begegnen werden, die sich an Termine halten oder sonst in irgendeiner Form zuverlässig sind, war uns auch schon klar. Allerdings kommt alles anders und zweitens als man denkt. Wir haben also die Schlüssel für die Wohnung nicht wie versprochen am Sonntag oder Montag bekommen. Dafür teilte man uns Montag Mittag mit, dass sie noch Unterlagen brauchen und unser Maklerin am Morgen gekündigt hätte. :/ Das hat uns wirklich sehr verärgert, weil wir tatsächlich dachten, dass es mit unserem Umzug schneller vorangehen würde.
Es wurde also später und später an diesem Tag und wir hatten kein Bett mehr und keines in Aussicht. Susan hat sich den Tag damit 'vertrieben' Unterlagen, die teilweise schon lange bei der Maklerfirma waren, noch einmal zu besorgen und per Mail und Fax zu verschicken. Jan sich derweil den ersten Tag auf der neuen Arbeit herumgedrückt. Eine Bleibe fanden wir dann (illegalerweise) in unserem 'alten' Haus. Wir konnten im Zimmer von Betty und Franz übernachten, einem zweiten Bett sei dank. Am Dienstag haben wir uns dann im 'alten' Haus das Zimmer neben der Küche (ohne Fenster, aber mit Öl-radiator) für 20 Pfund die Nacht gemietet. Wirklich keine Schönheit, aber wohl eine Notwendigkeit. Denn die Maklerfirma wollte sich eigentlich melden, hat dies aber bis auf eine kurze E-Mail am Morgen nicht getan. Jan ist wie jeden weiteren Tag der Woche früh um 6:30 Uhr auf Arbeit aufgebrochen, während Susan hat sich in der Bibliothek die Zeit vertrieben hat.
Am Mittwoch sollte es dann endlich soweit sein. Wir könnten die Schlüssel holen, meinte unser Makler am Telefon. Das hätten wir auch tun können. Jedoch standen einige Tausend Pfund zwischen uns und unserem Schlüssel. Diese konnten wir natürlich nicht bar bezahlen und auch nicht unsere Visa oder Maestro-Karte mit einem solchen Betrag belasten. Also mussten wir uns etwas ausdenken. ...
Donnerstag und Freitag haben wir dann mit allen unseren Karten die lokalen Geldautomaten geplündert und so das Geld in einer Nacht- und Nebelaktion aufgetrieben.
Freitag Mittag konnten wir dann endlich den Schlüssel zur Wohnung in der Hand halten, nachdem Susan die riesen Summe per Bus zum Makler gebracht hatte.
Bei IKEA haben wir uns dann noch spät abends (um elf!!!) eine Bettdecke besorgt und unser Nachtlager auf dem Fußboden unseres Wohnzimmers aufgeschlagen, bis die Möbel eintreffen werden.
Diese eine Woche war vermutlich schlimmer als alles davor. Die ewige Warterei auf das Okay des Vermieters und die Inkompetenz (zumindest sieht es für Deutsche danach aus) des Maklers haben uns fast wahnsinnig gemacht.

Jetzt warten neue Herausforderungen auf uns. Neuer Arbeitsweg für Jan, Anmeldung von Gas, Strom und Council tax (so was wie Gemeindesteuer + Polizei + Straßenreinigung + Müllabfuhr + sonstiges), Anmeldung von Telefon und Internet, die Organisation der Kartons unserer Habseligkeiten aus Deutschland und der Start von Susans Arbeit in Watford.

2 Comments:

Blogger Tim:M said...

[quote]...die Organisation der Kartons unserer Habseligkeiten aus Deutschland...[/quote]

Nicht zu vergessen des kleinen, alten Hamsterleins dass Euch bestimmt sehr vermisst...

Tue Nov 14, 01:23:00 pm

 
Blogger The new LondONErs said...

Grüße an alle, (<- Alt key + Zahlenkombination sei dank auch mit ü und ß)

Gun ja, wir sind an allem dran! sowohl umzug, als auch sortierung und Geldplanung.

Tim:m
Paul, ja schnüffel... der fehlt mir ganz schön. Dass so ein kleiner Hamster so viel Heimweh verursachen kann. Komisch was?

Tue Nov 14, 02:48:00 pm

 

Post a Comment

<< Home